Kreis Olpe/Kreis Siegen-Wittgenstein. Zur ersten virtuellen Versammlung trafen sich kürzlich die Mitglieder der Maler- und Lackierer-Innung Westfalen-Süd.
Lehrlingswart Oliver Schrey nutzte die Gelegenheit, um seine Innungskollegen zum aktuellen Stand der Gesellen- und Zwischenprüfungen zu informieren. Nachdem aufgrund der Corona-Pandemie im letzten Jahr keine Zwischenprüfung stattgefunden hat, haben einige Lehrlinge nun Prüfungsängste. „Diese Ängste müssen wir ihnen nehmen und sie gut auf die Prüfung vorbereiten“, so der engagierte Lehrlingswart. In diesem Jahr finde die Zwischenprüfung verspätet im November statt. Das Thema „Ausbildung“ liegt der Innung am Herzen. Einige Mitglieder erklärten sich deshalb auch gerne bereit, bei den anstehenden Prüfungen zu unterstützen, so beispielsweise durch die Übernahme der Aufsicht in den Prüfungen.
Zukunft mitgestalten durch Ehrenamt
KH-Geschäftsführer Jürgen Haßler brach zudem eine Lanze für das Ehrenamt insgesamt: „Das liegt mir wirklich sehr am Herzen, denn das Ehrenamt ist auch in der Kreishandwerkerschaft die bestimmende Größe. Ohne die Menschen, die ein Ehrenamt übernehmen, läuft nichts. Natürlich muss man die persönliche Bereitschaft und auch Zeit mitbringen, aber letztendlich ist ein Ehrenamt immer eine Win-Win-Situation, denn zum einen bringt einen der Austausch untereinander weiter und zum anderen hat man auch einen Informationsvorsprung. Man bekommt neue Impulse und jede Menge Know-how. Zudem hat man im Ehrenamt die Chance, die Zukunft aktiv mitzugestalten und seine Ideen einzubringen.“ Diesem Plädoyer schloss sich auch Obermeister Sven Zöller an: „Wir müssen Werbung für´s Ehrenamt machen. Denn nur so kann man sein Mitspracherecht aktiv nutzen. Auch der Dialog ist in meinen Augen sehr wichtig. Ein Ehrenamt ist auch Arbeit, aber es erfüllt einen auch und macht Spaß“.
Thomas Klein in den Innungsvorstand gewählt
Der durch Ausscheiden eines Vorstandskollegen freigewordene Platz im Innungs-Vorstand, konnte durch Thomas Klein, Kreuztal (Malermeister Klein GmbH) neu besetzt werden. Anschließend wurde der Haushalt 2021 einstimmig angenommen und verabschiedet.
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Maler- und Lackiererhandwerk
Obermeister Sven Zöller gab einen kurzen Überblick zur aktuellen Lage: „Das Maler- und Lackiererhandwerk ist bisher zum Glück glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen. Die allgemeine Auftragslage ist weiterhin gut. Durch die erforderlichen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung und die für die Mitarbeiter kostenlos zur Verfügung gestellten Tests, sind wir allerdings auch mit zunehmender Bürokratie, einem finanziellen und zeitlichen Mehraufwand konfrontiert.“ Im anschließenden Austausch unter den Innungsmitgliedern wurde deutlich, dass Kunden zunehmend danach fragen, ob die Handwerker getestet sind, bevor sie das Haus betreten. Insbesondere älteren Kunden sei dies wichtig.
Preisexplosion bei Baustoffen
Ein weiteres Thema, das die Branche beschäftigt, ist die Preisexplosion bei Baustoffen. Durch verschiedene Gründe wie z.B. die Blockade von Seecontainern, Naturkatastrophen, Großbrände in Produktionsanlagen kommt es aktuell zu Lieferengpässen und damit verbundenen Preiserhöhungen für Materialien. Insbesondere Trockenbau-Materialien seien knapp. Auch Farben würden vermutlich nachziehen, so Obermeister Sven Zöller. Diese Entwicklung müsse man genau beobachten. Sie stelle die gesamte Branche vor Herausforderungen.
Jürgen Haßler verabschiedet sich
Die Innungsversammlung – wenn auch leider nur virtuell – nutzte Geschäftsführer Jürgen Haßler, um sich von den Mitgliedern der heimischen Maler- und Lackierer-Innung zu verabschieden. Nach rund 45 Jahren bei der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd geht Jürgen Haßler in den wohlverdienten Ruhestand und macht den Weg frei für Stefan Simon, der ab 1.Juli 2021 in seine Fußstapfen treten wird. „Die letzten 45 Jahre waren sehr bereichernd und spannend. Deshalb fällt es mir auch gar nicht so leicht, mich nun von Ihnen allen zu verabschieden. Es hat Spaß gemacht mit Ihnen und ich möchte mich bedanken für das Vertrauen und das gute Miteinander in der ganzen Zeit. Mit meinem Nachfolger Stefan Simon ist die Kreishandwerkerschaft weiterhin gut aufgestellt. Ihnen persönlich und auch der Innung wünsche ich von Herzen alles Gute“, so Jürgen Haßler.
Text von Rebecca Dalhoff | Textwerk Attendorn